Chronik

Freiwillig Feuerwehr Emmershausen e.V.

Eine erste Nachricht über das Feuerlöschen liegt uns aus dem Jahre 1864 vor, als Konrad Matt Spritzenmeister wurde und dafür eine Vergütung von 6fl. jährlich erhielt. Die Feuerwehr war eine örtliche Pflichteinrichtung, zu der alle männlichen Einwohner gehörten. 1869 erhielten die Pferdebesitzer, welche die Feuerspritze bespannen mußten, eine Vergütung. Die Freiwillige Feuerwehr entstand erst 1934.

Feuerwehren gab es in den Dörfern des Nassauer Landes schon seit etwa 1750. Früher war es eine Pflichtfeuerwehr, der die männlichen Einwohner angehören mußten. Die Männer waren in Rotten eingeteilt. Sie mußten außerdem Wagen, Pferde Bütten, Eimer, Äxte, Leitern, Haken und Gabeln selbst stellen. Auch Laternen, Pechkränze und sackähnliche Gebilde, zum Auffangen von Menschen aus oberen Stockwerken, gehörten dazu. Die erste Feuerlöschordnung im nassau-usingischen Land bestand, wie gesagt, seit dem Jahr 1750. Diese wurde auch später in andere nassauische Landesteile übernommen. Im Jahr 1826 wurde für das von 1816 bis 1866 bestehende Herzogtum Nassau eine Feuerpolizei-Ordnung erlassen. Darin war, neben der Aufstellung von Mannschaften, die Errichtung von Spritzenhäusern, die Einübung von Mannschaften u.a.m. geregelt. Auch Emmershausen hatte seine Pflichtfeuerwehr. Sie wurde von einem Kommandanten geführt. Die Übungen fanden in regelmäßigen Abständen statt.

Bevor das, inzwischen nicht mehr benutzbare Spritzenhaus in der Nähe des Dorfbrunnens, gebaut worden war, gab es in Emmershausen ein "Leiterhaus" für die Feuerwehr. Das war ein kleines, schmales Fachwerkhäuschen. Es stand hinter der jetzigen Schreinerei von Alfred Herbst, auf dem Mühlberg. Darin wurden die alten, früher benötigten Geräte, wie Leitern, Stangen, Haken, Eimer usw. aufbewahrt. Es war an den Seiten offen. Das neue Feuerwehrhaus der Emmershäuser freiw. Feuerwehr ist im Bürgerhaus auf dem Backesberg untergebracht. Die Feuerwehr, die ja seit dem Krieg als Freiwillige Wehr besteht, konnte sich schon wiederholt bei Brandeinsätzen bewähren. Auch in geselliger Hinsicht ist die Feuerwehr aktiv (siehe Veranstaltungen). Man kann also sagen, dass die Feuerwehr eine der tragenden organisatorischen und gesellschaftlichen Säulen des Ortes ist.

In den ersten Jahren ihres Bestehens war die Feuerwehr mit einer durch Menschenkraft betriebene Druckspritze ausgerüstet. 1943 wurde eine Motorpumpe TS 6 angeschafft, die ihren Dienst bis 1960 leistete, als sie durch eine TS 8 ersetzt wurde. Im Dezember 1972 wurde in das neue Gerätehaus eingezogen. Und 1973 erhielt die Wehr im Rahmen einer Landesbeschaffungsaktion ein LF 8, das von der Gemeinde ‚vollständig bestückt wurde. Im Jahre 1985 kam ein weiteres Löschfahrzeug dazu, ein ausgemusterter Wasserwerfer von der Polizei (GTLF 24/40), d.h. Großtanklöschfahrzeug mit einer Pumpenleistung von 2.400 1 pro Minute und einem Tankinhalt von 4000 1, welcher von der Gemeinde käuflich erworben, von der Wehr umlackiert und mit einer 50m langen Hochdruckschlaucheinrichtung versehen wurde. Die Kosten der Umrüstung und Lackierung wurden von der Wehr getragen. 1993 wurde das Fahrzeug LF 8 gegen ein TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) ausgetauscht. Hierzu stellte die Feuerwehr Emmershausen einen Vereinszuschuß in Höhe von 11.500 DM der Gemeinde zur Verfügung. Da dieses TSF eine Staffellbesatzung (1/5) hat, beschloß man einen gebrauchten Mannschaftstransportwagen zu kaufen, um die Einsatzstärke der Wehr zu gewährleisten.

Ferner sollte das Fahrzeug auch der Jugendfeuerwehr von Nutzen sein. Da für den VW Bus keine Unterstellmöglichkeit vorhanden war, wurde eine Fertiggarage vorn Verein errichtet. Nach der Gebietsreform wurden die Freiwilligen Feuerwehren von Weilrod, am 8. Juli 1973, organisatorisch zusammengeschlossen. Im Laufe der 65 jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Emmershausen hatte sie nur 8 große Brandeinsätze. 1948 brannte die Scheune von Adolf Butz in Emmershausen, 1959 das Wohnhaus Opel in Gemünden, 1979 Scheunen- und Stallbrand des Utenhofs bei Heinzenberg, Gaststättenbrand der Runkelsteiner Mühle in Winden, 1982 Scheunenbrand auf dem Berghof Ziegelhütte in Rod an der Weil, 1989 Hotelbrand der Erbismühle, 1990 Stall und Scheunenbrand des Aussiedlungshofes Pauly in Hasselbach, 1996 Gewerbehallenbrand der Firma Sorg in Gemünden. Ein besonderes Ereignis, das auch sicher unvergessen bleiben wird, war die Suche nach einem Kleinkind. Vom 19. zum 20. März 1994 waren mehr als 100 Einsatzkräfte (Feuerwehren, Suchhundestaffel, Polizei, Rotes Kreuz, Taucher etc.) im Einsatz. Ein 3 jähriges Kind, aus der Emmershäuser Mühle, wurde vermißt. Es wurde schließlich am 20. März 1994, in der Nähe der Runkelsteiner Mühle, tot geborgen. Das Kind war beim Spielen gestürzt, in die Weil gefallen, und dort ertrunken. Ein Katastropheneinsatz steht noch zu buche, und zwar das Hochwasser der Weil und deren Nebenbäche, im August 1981. Ferner wurde die Wehr mit dem GTLF 24/40 im Laufe der Jahre zu mehreren Wald- und Flächenbränden in Weilrod und auch in die nachbarlichen Gemeinden gerufen. Die technische Hilfeleistung, Verkehrsunfälle, Ölspuren und Windwurf rangieren heute an erster Stelle aller Einsätze. Durch frühzeitiges ausrücken konnten die Feuerwehrkameraden die Ausbreitung mehrerer Flächen, Kamin- und Zimmerbrände verhindern.

 

(Quelle www.emmershausen.net)